Viele mittelständischer Betriebe sind der Meinung, Wissensmanagement sei für KMU zu kostenintensiv und zeitaufwändig und damit nur etwas für große Unternehmen. Allerdings bezieht sich diese Haltung oft auf technische Wissensmanagementlösungen. Wissensmanagement ist jedoch nicht zwingend mit umfangreichen Investitionen in neue Informations- und Kommunikationstechnologien oder ein maßgeschneidertes Software System verbunden. Viel wichtiger ist es zunächst, passende kulturelle und organisatorische Rahmenbedingungen für Wissensmanagement zu schaffen.
Auch für KMU stellt die gezielte Nutzung des Unternehmenswissens einen wichtigen Beitrag dar, um Produkte innovativ, flexibel und kostengünstig produzieren zu können und ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Jedoch, ohne ein systematisches Wissensmanagement können kleine und mittlere Unternehmen dieses Potential nur unzureichend nutzen. Frühere Befragungen von Unternehmen haben gezeigt, dass Wissensmanagement zu einer verbesserten Kundennähe führt, die Produktqualität erhöht, die Kosten senkt, die Produktivität und damit das Wachstum steigert. Weiter Verbesserungspotenziale zeigt die folgende Tabelle.
VERBESSERUNGSPOTENZIALE DURCH WISSENSMANAGEMENT | |
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Kosten-/Zeiteinsparungen und Produktverbesserungen | 50 Prozent |
Prozessverbesserungen | 19 Prozent |
Transparenz von Strukturen und Prozessen | 18 Prozent |
Kundenorientierung/-zufriedenheit | 18 Prozent |
Verbesserung von Entscheidungen und Prognosen | 17 Prozent |
Besserer Informationsaustausch | 15 Prozent |
Qualitätsverbesserungen | 13 Prozent |
Erfolgreiche Marktführerschaft | 8 Prozent |
Mitarbeiterqualifikation/-zufriedenheit | 7 Prozent |
Kann noch nicht festgestellt werden | 7 Prozent |
Quelle: Reinmann-Rothmeier et al., 2001
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